CHRISTOPH IACONO

LINKE WANDLINKE WAND
Auf den Hund gekommen

...als wir Holger als den amerikanischen Stardrummer Jack Mc Zarth vorstellten, glaubten sie uns das. Dabei hatten wir unseren Schlagzeuger nicht einmal verkleidet. Sie versuchten es auf Amerikanisch: "Do you want a coffee?" - Holger verplapperte sich: als der Kaffee kam, sagte er akzentfrei: "Vielen Dank!" Sie hätten uns fast rausgeschmissen, aber Patrick war diplomatisch, es war ja schließlich seine legendär geliebte Stammkneipe "Müllers". Außerdem funkelte das Tenorsaxophon so schön und Jack hatte seine Kiste schon aufgebaut. Wir durften also spielen. Free-Jazz vom Feinsten, Free-Jazz vom Härtesten, Yeah. Wir erreichten Schmetterbeat-Gebiet. Das Volk wippte auf den Barschemeln, eine ausgeflippte Frau schreit hysterisch: "Die Geige, ...ich will die Geige!"

...unser Pianist kam später hinzu, wir fanden seinen Hund so nett. Der Hund war es, den wir zuerst kennenlernten, er wollte keine Probe auslassen. Iacono kam und mit ihm die Miniaturen: kleine Kunststückchen am fein präparierten Klavier, welches gespickt war mit wohlsortierten Dingen, die zumindest einen normalen Wohlklang eben nicht erlaubten. Musik schien uns mit einem Mal MÖGLICH, wo wir doch so lange nach dem WAHREN am richtigen Ort zur richtigen Zeit gesucht hatten...

...Gedanken in einer Wuppertaler Kirche. Es war an einem Samstag um 10.05 Uhr. Grüße von Joyce (Derjenige, der das Gewöhnliche im Ungewöhnlichen und das Besondere im Banalen entdecken kann, zeigt auch im Erhabenen noch die Leichtigkeit der Existenz. etc. pp.). Nach dem Auftritt noch ins Café du Congo, wo die Stühle alle an der linken Wand stehen, wie im Tanztheater, oder rechts, je nach dem... "Vier Milchkaffee bitte (oder fünfeinhalb?)."

LINKE WAND - Auf den Hund gekommen

Patrick Hagen cl, bcl, sax
Christoph Irmer v
Christoph Iacono p
Holger Zehrt dr